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Europa-Abgeordnete gegen Zulassung von Gentech-Mais

Kurt Bouda, pixelio, Mais

Bild: Kurt Bouda / pixelio.de

(03.12.2015) Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments legte am Dienstag Einspruch gegen die Import-Zulassung der gentechnisch veränderten Maislinie NK603 x T25 ein.

Der Mais stammt aus dem Hause Monsanto. Ihm wurde eine Herbizid-Resistenz eingebaut, um eine oder mehrfache Duschen mit dem Totalherbizid Glyphosat zu überstehen. Doch die Abgeordneten sprachen sich mehrheitlich dagegen aus, den Import der Maissorte in die EU zu erlauben.

+++Update 08.12.2015: Zwei Glyphosat-resistente Gentech-Maislinien zugelassen+++

Trotz der heftigen Kritik an der genmanipulierten Maispflanze NK603xT25 im Umweltausschuss wurde sie, ebenso wie der MON87427, zum Import als Lebens- und Futtermittel nach Europa zugelassen. Beide sind resistent gegen den Unkrautvernichter Glyphosat. Und beide stammen vom Agro-Multi Monsanto, der seinen Kassenschlager Roundup einfach gleich mitliefert.

Die Entscheidung traf die EU-Kommission am letzten Freitag. Denn die Regierungen der 28 Mitgliedstaaten konnten sich zuvor mal wieder nicht über die Zulassung einigen.

Glyphosat-Resistenz bedeutet auch mehr Glyphosat

Der Mais steht nicht nur in der Kritik, weil er gentechnisch verändert ist, sondern vor allem auch wegen seiner im Labor geschaffenen Eigenschaft der Glyphosat-Resistenz. Die Resistenz gegen das Gift impliziert, dass das Pestizid auch verstärkt eingesetzt werde. Bei einem Stoff, der wahrscheinlich krebserregend beim Menschen ist und bekanntermaßen sehr schädliche Auswirkungen auf Bodenorganismen, Wasserlebewesen, die Biodiversität und noch so einiges mehr hat, sei das unverantwortlich, so die Abgeordneten.

Der Umweltausschuss erteilte mit seiner Ablehnung dem Gentechnik-freundlichen Kurs der EU-Kommission eine klare Absage.

Entscheidung nicht bindend

Der Einspruch aus dem Europäischen Parlament ist rechtlich nicht bindend. Die EU-Kommission ist dadurch aber angehalten, ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken.

Ob der genveränderte Mais nun zugelassen wird oder nicht, ist damit nicht geklärt. Es ist jedoch ein Anfang und zeigt, dass unsere Kritik an der Grünen Gentechnik und dem Unkrautvernichter Glyphosat bei den Abgeordneten ankommt und Gehör findet.

Neben dem Parlament muss die Kommission auch die Mitgliedsstaaten an ihrer Entscheidung beteiligen. Anders als das Parlament könnten sie die Zulassung tatsächlich aufhalten. Dazu müssten mindestens 50% der Mitgliedsstaaten, die mindestens 65% der Bevölkerung repräsentieren gegen den Mais stimmen ("Qualifizierte Mehrheit").

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