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Verbotenes Pestizid im Trinkwasser
Wasser

Wasser - unser wichtigstes Lebensmittel. Photo: Robert/Fotolia

(22.12.2015) Seit Jahren stellt man in Niederbayern steigende Werte von Pestiziden im Grundwasser fest. Immer mehr Kommunen müssen daher ihr Trinkwasser mit teuren Filteranlagen reinigen. In den vergangenen Jahren hatte zum Beispiel die Stadt Rottenburg an der Laaber erhöhte Pestizidwerte im Trinkwasser. Seit diesem Herbst wird es mit teuren Aktivkohlefiltern gereinigt.

 

Die Anschaffungskosten von 1.300.000 Euro und der langfristige Betriebs- und Personalaufwand werden auf den Wasserpreis geschlagen und so auf alle Bürgerinnen und Bürger abgewälzt.

Der Anstieg der Pestizidkonzentration geht zu einem großen Teil auf das Unkrautvernichtungsmittel Atrazin und sein Abbauprodukt Desethylatrazin zurück. Atrazin gilt als krebserregend und greift ins Hormonsystem von Tieren ein. Deshalb ist es seit 1991 verboten. Doch der Stoff ist extrem langlebig. Er wird im Boden kaum abgebaut. Je nach geologischen Verhältnissen taucht er erst mit großer Verspätung im Grundwasser auf – und kann dort sehr lange bleiben.

Der aktuelle Anstieg der Pestizidkonzentration im Grundwasser ist vor allem eine Altlast: Wo in den 1980er Jahren viel Mais angebaut wurde, wie etwa in Niederbayern, kommt jetzt die Rechnung für den damaligen Atrazineinsatz. Bezahlt wird diese Rechnung von uns allen: über den Wasserpreis und die gesundheitlichen Folgen.

Das Vorsorgeprinzip durchsetzen - Ackergifte verbieten

In den letzten 20 Jahren ist der Einsatz von Ackergiften in der Landwirtschaft um 40% gestiegen. Die Ökosysteme haben ein langes Gedächtnis. Die Folgen, Verlust von Biodiversität, Anreicherung von Chemikalien im Boden oder Einsickern ins Grundwasser, werden uns deshalb noch lange beschäftigen. Bei manchen Wirkstoffen stellt sich erst nach vielen Jahren heraus, wie gefährlich sie wirklich sind oder es treten kaum erforschte Abbauprodukte auf, die zusätzliche Probleme schaffen.

Deshalb pochen wir immer wieder auf das Vorsorgeprinzip und fordern ein Verbot aller Ackergifte.

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