Tschernobyl kann jeden Tag passieren
(26.04.2017) Heute, am 26. April, jährt sich die Tschernobyl-Katastrophe zum 31. Mal. Aktuell ist das Risiko eines neuen Super-GAUs mitten in Europa größer als je zuvor. Trotz gravierender Sicherheitsdefizite werden alte, marode Meiler stur weiter am Netz gehalten.
Im bayerischen Gundremmingen steht Deutschlands gefährlichstes Atomkraftwerk (AKW). Ein im März veröffentlichtes Gutachten bestätigt, dass es die gesetzlich festgelegten Sicherheitsanforderungen für Atomkraftwerke nicht erfüllt. Im schweizerischen Beznau, acht Kilometer von Baden-Württemberg entfernt, steht der weltweit älteste Reaktor. Doch trotz erheblicher Materialschäden kann sich die Schweiz nicht zu einem endgültigen Abschalten durchringen. In Frankreich hat Umweltministerin Royale in einem Dekret endlich das längst fällige Aus für den Pannenmeiler Fessenheim erlassen, der 25 Kilometer von Freiburg entfernt liegt. Doch soll das AKW erst dann abgeschaltet werden, wenn der neue Reaktor EPR im nordfranzösischen Flamanville in Betrieb geht. Dieser Prototyp sollte bereits 2012 fertig sein, aufgrund schwerwiegender Baumängel ist damit vor 2020 nicht zu rechnen, wenn er denn überhaupt fertig gestellt wird.
Nicht zuletzt drohen von den belgischen Meilern Doel und Tihange aufgrund von tausenden Rissen in den Reaktordruckbehältern unmittelbare atomare Gefahren. Obwohl sich Umweltministerin Hendricks für eine sofortige Schließung einsetzt, liefert Deutschland nach wie vor die Brennelemente für diese gefährlichen AKW.
Wer einem weiteren GAU vorbeugen will, muss alle AKW abschalten, in Europa und weltweit. Deshalb demonstrieren wir am 25. Juni grenzüberschreitend mit einer 90 Kilometer langen Menschenkette von Tihange bis Aachen – gegen die gegen die belgischen Risikomeiler sowie gegen alle anderen noch laufenden Reaktoren und Atomfabriken. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf unserer Homepage.
Alle Infos zur Menschenkette Tihange
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