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Tierversuche zur Risikobewertung von Gentechnik und Pestiziden sind unseriös

Eine Laborratte

Foto: Anyaivanova / Fotolia.de

(16.07.2015) Futtermischungen für Laborratten machen die Tiere krank. Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie des französischen Molekularbiologen Gilles-Éric Séralini liegt eigentlich auf der Hand: Völlig überzüchtete Ratten, die in Käfigen leben und mit Pestiziden und Schwermetallen belastetes, oft auch genmanipuliertes Futter bekommen, neigen zu Krankheiten. Doch diese Erkenntnis ist hochbrisant. Denn das belastete Futter verfälscht durch seine gesundheitlichen Folgen Studien zur Sicherheit von Pestiziden und Gentechnik.

In Standardmischungen für Labortiere fanden Séralini und seine KollegInnen Pestizide, genmanipulierte Pflanzenbestandteile, Schwermetalle und sogar hochgiftige polychlorierte Biphenyle (PCB). Neun der 13 untersuchten Futtermischungen enthielten beispielsweise das Totalherbizid Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs zu erzeugen. Vereinzelt wurden sogar die EU-Grenzwerte für Menschen überschritten, die ohnehin sehr hoch angelegt sind.  

Laborratten sind nicht nur die Testobjekte für Studien zur Sicherheit von Pestiziden oder Gentechnik (Versuchstiere). Sie bilden auch die Kontrollgruppen (Kontrolltiere), mit denen die Versuchstiere verglichen werden. Diese Kontrolltiere bekommen nicht das Futter mit den zu testenden Substanzen, sondern "normales" Laborrattenfutter, also die belasteten Standardmischungen. Das kann die Ergebnisse verfälschen.

Als Gilles-Éric Séralini 2012 eine Studie über die negativen Effekte einer glyphosatresistenten Maissorte veröffentlichte, wurde er von Gentechnik-BefürworterInnen im Wissenschaftsbetrieb, der Biotech-Industrie und Zulassungsbehörden wegen angeblicher Mängel in seiner Methodik verunglimpft. Mit seinen aktuellen Erkenntnissen hält er ihnen nun den Spiegel vor. Die Schadstofffunde im Futter für die Kontrollgruppen lassen starke Zweifel an der Seriosität der von der Industrie in Auftrag gegebenen Studien aufkommen.

Tierversuche für Gentechnik? Unnötig!

Wir haben sehr viele gute Gründe, uns für eine Landwirtschaft einzusetzen, die völlig auf Gifte und Gentechnik verzichtet. Wenn sich unsere Gesellschaft dafür entscheiden würde, hätte das noch einen schönen Nebeneffekt: Es müssten keine Tierversuche mehr gemacht werden, um die Sicherheit solcher Produkte zu beurteilen.

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