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Kontamination mit Gentechnik: EU-Forschung widerspricht sich selbst

Kontamination mit Gentechnik

Die Ergebnisse eines von der EU finanzierten Forschungsprojekts belegen, dass sich konventionelle und gentechnisch veränderte Lebensmittel kaum voneinander getrennt halten lassen. Das zeigen die im Rahmen des PRICE-Projekts publizierten Daten aus Portugal.

Dort wurde Maisbrot auf Spuren von Gentechnik-Verunreinigungen mit der Bt-Maissorte MON810 von Monsanto getestet, die in Portugal auf mehreren tausend Hektar Fläche angebaut wird. Das erschreckende Ergebnis: Von 16 untersuchten Proben waren alle mit der MON810 kontaminiert, teils sogar mit einem Anteil von knapp zwölf Prozent.

Eine derartige Verunreinigung widerspricht geltendem EU-Recht und ist demnach illegal. In konventionellen Lebensmitteln sind nur Verunreinigungen von unter 0,9 Prozent zulässig, und das auch lediglich dann, wenn sie „zufällig“ oder „technisch unvermeidbar“ waren. Laut PRICE beruhten die Kontaminationen des Maisbrotes in Portugal aber auf Unwissenheit gegenüber Gentechnik im Allgemeinen sowie auf fehlenden Kontrollen innerhalb der Lieferkette sowie fehlender Trennung von gen- und nicht-genmanipuliertem Mehl in den Mühlen. Von Zufall oder Unvermeidbarkeit kann also nicht die Rede sein.

Trotzdem heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von PRICE, dass sich die Koexistenz von gen- und nicht-genmanipulierten Kulturpflanzen mit den bestehenden EU-Regeln problemlos umsetzen lasse. Neue oder gar strengere Regelungen seien nicht notwendig. Grundlage für diese Aussage ist eine Studie aus Spanien. In kleinflächigen Anbauversuchen wurden dort zwei Jahre lang Koexistenz-Maßnahmen geprüft. Nicht mit einbezogen wurden allerdings die eigenen Daten aus Portugal.

Mit dieser verzerrenden Darstellung widerspricht PRICE den eigenen Ergebnissen. Die Erklärung hierfür dürfte sich in der Besetzungsliste der PRICE-Mitglieder finden. Deren Projektkoordinator, Justus Wesseler, ist Mitglied der industrienahen Organisation PRRI (Public Research and Regulation Initiative). PRRI erhält unter anderem Gelder von Monsanto. Von unabhängiger Forschung kann ich diesem Fall also kaum die Rede sein.

Unser Fazit: Kontaminationen sind unvermeidbar, deshalb muss Gentechnik in der Landwirtschaft verboten werden!

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