Jetzt geht´s der Kohle an den Kragen
(10. Mai 2016) In der Lausitz geht es um etwas: Klimagerechtigkeit oder Klimawandel, Raubbau an Natur und Heimat oder nachhaltige Zukunftsperspektiven. Der Energiekonzern Vattenfall, der dort Braunkohle-Tagebaue und Kohlekraftwerke betreibt, plant den Verkauf seiner Kohlesparte an ein tschechisches Energieunternehmen und einen Finanzinvestor. Damit will das schwedische Staatsunternehmen seine Klimabilanz aufbessern – das schmutzige Geschäft mit der Kohle in Deutschland sollen ab jetzt andere machen. Von Verkauf kann im Übrigen eigentlich gar keine Rede sein: Vattenfall legt noch 2,4 bis 2,9 Milliarden Euro oben drauf, um überhaupt einen Abnehmer für die Kohlesparte zu finden. Denn schon jetzt ist klar: Die Folgekosten der Zerstörung von Umwelt und Heimat werden teuer.
Gegen die drohende jahrzehntelange Fortsetzung des Geschäfts mit der Kohle regt sich Widerstand. BürgerInnen und zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure aus ganz Deutschland kommen an Pfingsten in die Lausitz, um den Kohleausstieg zu fordern. Unter dem Motto „Ende Gelände“ findet dort vom 13. bis 16. Mai eine Massenaktion zivilen Ungehorsams statt, die den Braunkohleabbau temporär lahmlegen soll. Die UmweltaktivistInnen knüpfen damit an die erfolgreiche Aktion gleichen Namens an, bei der im Sommer 2015 über 1000 DemonstrantInnen den Betrieb im Tagebau Garzweiler im Rheinischen Kohlerevier stoppten. Ihr Protest erhielt große Aufmerksamkeit und befeuerte die politische Diskussion über das Ende der Kohle.
Soll der Klimavertrag von Paris nicht nur ein wertloses Stück Papier bleiben, müssen den Worten jetzt Taten folgen. In Deutschland ist für die Erreichung der Klimaziele die Abkehr von der Kohle unabdinglich. Wie einst die Anti-Atom-Bewegung greift auch die Anti-Kohle-Bewegung zum Mittel des zivilen Ungehorsams, denn die Zeit drängt, wenn katastrophale Auswirkungen des Klimawandels verhindert werden sollen. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen haben wir uns mit „Ende Gelände“ solidarisch erklärt.
Parallel zu der Aktion rufen wir als Teil eines Bündnisses aus NGOs und Bürgerinitiativen zu einer bunten und angemeldeten Anti-Kohle-Demo auf. So zeigen wir: Unser Widerstand ist breit, er kommt aus der Mitte der Gesellschaft! Die Demo findet am Samstag, den 14. Mai in Welzow statt. Seien auch Sie dabei!
Weitergehende Informationen:
Alle Infos zur Anti-Kohle-Demo
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