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Jamaika: Klimaschutz heißt Kohleausstieg

Jamaika nur mit Kohleausstieg, Foto: Philip Bedall/ Umweltinstitut München

Jamaika nur mit Kohleausstieg, Foto: Philip Bedall/ Umweltinstitut München


(17. November 2017) Rund 800 Menschen bildeten am gestrigen Donnerstag Abend eine rote Linie im Berliner Regierungsviertel. Nur wenige Meter entfernt, in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, tagte zeitgleich die Jamaika-Verhandlungsrunde aus Vertreterinnen und Vertretern von CDU, CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Mit der Aktion forderten die Teilnehmenden von den Parteien höchste Priorität für den Schutz des Klimas und die Einhaltung der deutschen und internationalen Klimaziele.

Beiträge aus der Wissenschaft zeigen immer deutlicher: Es bleibt keine Zeit mehr, das Thema Klimawandel zu vertagen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind klar und deutlich: Vor allem in den nächsten Jahren muss viel passieren. Bisher jedoch hat keine der verhandelnden Parteien Vorschläge für Emissionsreduktionsmaßnahmen vorgelegt, mit denen die Klimaziele erreicht werden können.

Jamaika nur mit Kohleausstieg

Ausgestattet mit roten Lichtern und großen CO2-Ballons erinnerte die Menschenkette die ParteivertreterInnen daran, ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Denn es scheint fast so, als hätten sie vergessen: Auch Deutschland hat sich völkerrechtlich dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Der Beschluss hierzu erfolgte parteiübergreifend einstimmig. Für viele Menschen, gerade im Globalen Süden, ist die Einhaltung dieses Klimaziels lebensnotwendig. Die Begrenzung der CO2-Emissionen ist insofern aus menschenrechtlicher Perspektive eine Notwendigkeit.

Verzockt nicht unsere Zukunft!

Die Menschenkette sendete zugleich ein klares Zeichen: Die Bundesrepublik kann das 2-Grad-Ziel noch erreichen. Voraussetzung dafür ist der verbindliche und zeitnahe Kohleausstieg. Die Hälfte der aktuell laufenden Kohlekraftwerke muss in der kommenden Legislaturperiode vom Netz. Die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad ist sonst nicht zu schaffen.

Seit Jahren wird die Debatte um den klimapolitisch notwendigen Kohleausstieg ohne Ergebnis geführt. Die Politik duckt sich bisher weg. Für die Demonstrierenden in Berlin ist deshalb klar: So kann es nicht weiter gehen. Jamaika darf unsere Zukunft nicht mit faulen Kompromissen beim Klimaschutz verzocken.

Eindrücke von der Aktion
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