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IPCC warnt eindringlich vor Klimafolgen

Verdorrte Erde

Symbolbild (© Animalflora Picstock | stock.adobe.com)

(10.03.2022) In seinem neuen Klimafolgenbericht warnt der Weltklimarat (IPCC) erneut eindringlich vor den Folgen der Klimakrise. Er zeigt, dass fast die Hälfte der Menschheit durch die Klimakrise stark gefährdet ist und beschreibt einen massiven Verlust der Artenvielfalt sowie steigende Gefahren für die Wasser- und Ernährungssicherheit.

Die Zeit wird knapp

„Jede weitere Verzögerung von konzertierten, vorausschauenden globalen Maßnahmen zur Anpassung und Abschwächung des Klimawandels wird ein kurzes und sich schnell schließendes Zeitfenster verpassen, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern.“ So schließt der Weltklimarat (IPCC) seinen neuen Klimafolgenbericht und zeigt damit eindringlich, wie sehr radikaler Klimaschutz gebraucht wird.

Seit über 30 Jahren warnt der IPCC vor den Folgen der Klimakrise und ruft zu entschlossenem Klimaschutz auf. Der Ton des neuen Klimafolgenberichts ist dringlicher als der aller vorangegangenen Berichte. Auf über 3600 Seiten beschreiben rund 300 Autor*innen die bereits beobachteten und zukünftig zu erwartenden Klimafolgen.

Die Klimakatastrophe

Was die Wissenschaftler*innen beschreiben, gleicht einem apokalyptischen Roman. Die Folgen der Klimakrise werden auf der ganzen Welt zu spüren sein, wenn auch nicht überall in gleicher Art und gleichem Ausmaß. Etwa 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen (42 – 46 Prozent der Weltbevölkerung) sind ganz besonders von Klimafolgen betroffen. Millionen Menschen sind schon bei der gegenwärtigen globalen Erwärmung klimabedingter Ernährungs- und Trinkwasserunsicherheit ausgesetzt, bei zunehmender Erderwärmung wird diese Zahl noch deutlich steigen. Weltweit auftretende extreme Hitzeereignisse führen schon heute zu erhöhter menschlicher Mortalität und die größere geographische Verbreitung von Krankheiten wie dem Dengue-Virus gefährdet Milliarden Menschen.

Auch Ökosysteme sind stark von der Klimakrise betroffen, einige von ihnen stoßen schon jetzt an die Grenzen ihrer Anpassungsfähigkeit. Zu ihnen gehören Warmwasserkorallenriffe, Küstenfeuchtgebiete, Regenwälder, Polar- und Gebirgsökosysteme. Dabei werden auch Ökosysteme wie Wälder und Moore, die als Kohlenstoffsenken dienen, zerstört und setzten CO2 frei, wodurch die globale Erwärmung verstärkt wird. Das erste Artensterben in Folge des Klimawandels hat bereits zahllose Tierarten ausgerottet, eine weitere Erwärmung wird Millionen weitere Arten gefährden.

Jedes Zehntelgrad zählt

Der Bericht unterstreicht die Bedeutung des 1,5-Grad-Ziels und zeigt, wie stark die Radikalität der Klimakrise mit jedem zusätzlichen Grad steigt. Mit jedem Zehntelgrad globaler Erwärmung steigt das Ausmaß der Klimafolgen und schmälert dabei die Möglichkeiten der Anpassung. Bereits bei 2 Grad wird die Verfügbarkeit von Schneeschmelzwasser, von dem die Trinkwasserversorgung vieler Gegenden abhängt, um 20 Prozent zurückgehen, bei 3 Grad Erwärmung wird die Wasserversorgung in Teilen Europas harte Anpassungsgrenzen erreichen, so dass die Trinkwasserversorgung nicht mehr zu gewährleisten sein wird. Bei 2 Grad würden außerdem in vielen Anbaugebieten Anpassungsgrenzen beim Anbau von Grundnahrungsmitteln erreicht werden. Werden Anpassungsgrenzen erreicht ist es gar nicht mehr, oder nur sehr schwer möglich Klimafolgen durch Anpassungsmaßnahmen abzufedern. Auch die Biodiversität ist bei steigender Temperatur stärker gefährdet, bei einer Erwärmung von 1,5 Grad sind bis zu 14 Prozent der Arten an Land vom Aussterben bedroht, bei 2 Grad sind es bis zu 18 Prozent und bei 3 Grad sogar bis zu 29 Prozent.

Klimaproteste Ende März

Jede weitere Verzögerung bei Maßnahmen für den Klimaschutz und Anpassungen an die Klimakrise schließt das Fenster der Gelegenheit, eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern. Das ist eine der Kernbotschaften des Berichts des Weltklimarats. Deshalb wird es am 25. März 2022 weltweit Aktionen für mehr Klimaschutz geben. Bundesweit wird Fridays For Future in 117 Städten auf die Straße gehen.

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