Wir trauern um unseren ehemaligen Geschäftsführer und Ehrenvorstand Harald Nestler

Wir trauern um unseren ehemaligen Geschäftsführer und Ehrenvorstand Harald Nestler.
Foto: Umweltinstitut München
Der Tod von Harald Nestler hat uns sehr getroffen. Mit ihm verlieren wir einen überaus engagierten Streiter für Gerechtigkeit, gegen Atomkraft, gegen das nur auf Profit ausgerichtete Handelsabkommen TTIP, für eine kleinstrukturierte Landwirtschaft ohne Gift, ohne Massentierhaltung und mit fairen Arbeitsbedingungen. Als einer der Ersten hat er auf die Gefahren der Gentechnik hingewiesen und sich erfolgreich gegen die Freisetzung genmanipulierter Pflanzen auf unseren Feldern gewehrt.
Schon seit den frühen 1980er Jahren setzte sich Harald Nestler in der Katholischen Landjugendbewegung dafür ein, statt einer zunehmend industrialisierten eine umwelt-, tier- und menschengerechte bäuerliche Landwirtschaft zu bewahren.
Danach hat er viele Jahre als Ökofonds-Geschäftsführer der bayerischen Grünen dafür gesorgt, dass kleine, aber sinnvolle Projekte mit den finanziellen Abgaben der Abgeordneten angeschoben werden konnten.
Einige Zeit nach seinem betriebswirtschaftlichen Praktikum im Garchinger Energie- und Umweltbüro, dessen Leiter Physiker war, passierte die Katastrophe von Tschernobyl, die Bayern massiv radioaktiv belastet hat. Da dies von den Behörden aber zuerst verheimlicht, dann beschönigt wurde, beschlossen sofort alle verfügbaren Kräfte des Büros samt engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern das Umweltinstitut München e.V. zu gründen, um die Radioaktivität in Lebensmitteln, im Spielsand, in Babynahrung und in der Luft zu messen und die Ergebnisse in Listen zusammen mit Verhaltensempfehlungen der Öffentlichkeit an die Hand zu geben. Harald hat die Gründung des Vereins maßgeblich angeschoben und wesentlich mitgestaltet.
Harald Nestler war ein streitbarer Kollege und ein politisch weitsichtig denkender Mensch, der immer für seine Ideale gekämpft hat. Mit der Gründung des Umweltinstitut München in 1986 hat er sein Lebenswerk geschaffen. Er hat das Institut mit Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit mehr als 30 Jahre lang als Vorstand und Geschäftsführer begleitet und geleitet. Trotz seiner mächtigen körperlichen Präsenz war er auch ein sehr feinfühliger, sensibler und humorvoller Mensch.
Ein schwerer Autounfall vor einigen Jahren hat ihn dauerhaft stark beeinträchtigt. Dazu kam im vergangenen Herbst die völlig überraschende Diagnose, dass er unheilbar erkrankt sei.
Das Umweltinstitut München hat dir, Harald viel zu verdanken. Deine politischen Impulse und deine klare, vorausschauende Linie werden uns fehlen.
Wir wünschen allen Angehörigen und Freund:innen viel Kraft, diesen großen Verlust zu verschmerzen.
Beileidsbekundungen können an kondolenz-haraldnestler@umweltinstitut. org gerichtet werden.
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