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Ökolandbau schützt die Artenvielfalt

adobe.stock, der Braune Bär (Arctia caja), seltene Falterart

Der Braune Bär (Arctia caja) - eine in Bayern selten gewordene Falterart (Bild: © David Havel | adobe.stock.com)

(15.04.2020) Im Rahmen eines auf fünf Jahre angelegten Forschungsprogramms untersuchen und vergleichen ForscherInnen der Zoologischen Staatssammlung München das Vorkommen von Insekten, Spinnen und anderen Gliederfüßern auf ökologisch sowie konventionell bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen. Nun wurden erste Ergebnisse veröffentlicht, die eindeutig zeigen: In Bezug auf Artenvielfalt, Vorkommen gefährdeter Arten und Biomasse bietet der Ökolandbau klare Vorteile.

Für die Vergleichsstudie installierten die ForscherInnen Insektenfallen auf einem ökologisch und einem konventionell betriebenen Hof. Auf diese Weise konnten in beiden Untersuchungsgebieten insgesamt über 4.000 Arten von Gliederfüßern, davon 604 Schmetterlingsarten, nachgewiesen werden. Allein bei den Schmetterlingen enthielten die Fallen des Bio-Betriebs circa 60 Prozent mehr Arten als die des konventionellen Hofes. Auch selten gewordene Schmetterlingsarten, wie zum Beispiel der Purpurbär (Rhyparia purpurata) oder der Braune Bär (Arctia caja) waren auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen häufiger anzutreffen. Mit insgesamt 30 Arten fanden die Forscher auf dem Bio-Betrieb doppelt so viele Schmetterlingsarten, die auf der Roten Liste stehen. Der Vergleich der insgesamt in den Insektenfallen gesammelten Biomasse ergab für den Ökohof die 2,6-fache Menge.

Untersuchungen stehen erst am Anfang

Möglich wurde die schnelle und alle Arten umfassende Durchführung der Studie durch die Anwendung genetischer Artbestimmungs-Methoden. Hierfür erstellen die ForscherInnen der Zoologischen Sammlung München bereits seit vielen Jahren eine DNA-Referenz-Bibliothek aller bayerischen Insekten. Auf diese Weise lassen sich in kurzer Zeit große Insektenbestände charakterisieren, wobei auch diejenigen Artengruppen erfasst werden, für die bisher keine ExpertInnen zur Verfügung standen und die daher vernachlässigt werden mussten. Das Verfahren eignet sich für ein flächendeckendes und kontinuierliches Monitoring der Artenvielfalt, nicht nur in Bayern. Damit eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten für die Forschung im Bereich der Biodiversität.

Aktiv werden für den Artenschutz

Bereits jetzt zeigen die ersten Ergebnisse des Forschungsprogramms, dass der Ökolandbau dazu beiträgt, den Artenverlust in landwirtschaftlich geprägten Gegenden zu verringern. Mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln können Sie diese Form der nachhaltigen Landwirtschaft aktiv unterstützen.

Außerdem gibt es einfache und effektive Methoden, wie Sie ihre Fensterbank, Balkon oder Garten in ein Schlaraffenland für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten verwandeln können. In unserem Ratgeber „Dein Bienengarten“ erfahren Sie viele nützliche Tipps zum insektenfreundlichen Gärtnern.

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