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Gemüse und Obst oft mit Pestiziden belastet

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(07.04.2020) Konventionell angebautes Gemüse und Obst ist zum Großteil mit Pestiziden belastet. Dies geht aus den jährlichen Berichten vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) hervor. Untersucht wurden jeweils knapp Tausend Stichproben von Gemüse und Obst aus der konventionellen Landwirtschaft.

Das CVUA hat insgesamt 916 Proben Frischgemüse und 753 Proben Frischobst aus konventionellem Anbau auf Rückstände von Pestiziden untersucht. Bei 93 Prozent der Gemüseproben und 95 Prozent der Obstproben wurden Rückstände von 226 bzw. 189 verschiedenen Pestizidwirkstoffen nachgewiesen. Mit einem mittleren Rückstandsgehalt von jeweils 0,71 mg pro kg weisen Blattgemüse, wie Salate und Kräuter, und Zitrusfrüchte, wie Mandarinen und Orangen, die höchste Pestizidbelastung auf. Werden bei Zitrusfrüchten auch Pestizide zur Oberflächenbehandlung, die auf der Fruchtschale in großen Mengen eingesetzt werden, berücksichtigt, ergibt sich sogar ein Mittel von 3,7 mg pro kg.

Überschreitung von Grenzwerten

Eine Überschreitung der zugelassenen Höchstmenge von einem Wirkstoff wurde bei knapp 20 Prozent der Gemüseproben und 6 Prozent der Obstproben festgestellt. Diese Lebensmittel sind eigentlich nicht verkehrsfähig und dürften nicht verkauft werden. Außerdem waren vier Gemüseproben und drei Obstproben so hoch mit einem Pestizidwirkstoff belastet, dass diese als für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet und damit nicht sicher beurteilt wurden. Hierbei handelte es sich um Paprika aus Belgien, Paprika aus Ungarn, Paprika aus der Türkei und Grünkohl aus Deutschland, sowie Mango aus Peru, Mango mit unbekannter Herkunft und Tafeltrauben mit unbekannter Herkunft.

Gefährliche Pestizid-Cocktails

Doch nicht nur die hohe Belastung durch einzelne Pestizidwirkstoffe birgt eine Gesundheitsgefahr für den Menschen. Beim Einsatz verschiedener Wirkstoffe entstehen sogenannte Mehrfachrückstände. In Kombination können sich die Stoffe gegenseitig beeinflussen. Die gesundheitsschädliche Wirkung der Mittel kann sich dadurch noch verstärken oder es können völlig neue Risiken auftreten. Doch solche Kombinationseffekte werden bei Bewertungs- und Zulassungsverfahren durch die Behörden nicht berücksichtigt. Bei 80 Prozent der Gemüseproben und bei 90 Prozent der Obstproben wurden Mehrfachrückstände nachgewiesen. Das untersuchte Fruchtgemüse, wie Zucchini und Tomate, wies im Durchschnitt 5,5 verschiedene Pestizidwirkstoffe auf. Spitzenreiter beim Fruchtgemüse waren eine Probe Chili aus Pakistan und eine Probe Paprika aus der Türkei mit jeweils 18 verschiedenen Wirkstoffen. Beim Obst waren Limetten aus Brasilien und Süßkirschen aus der Türkei ebenfalls mit 18 verschiedenen Wirkstoffen belastet.

Auf der sicheren Seite mit Biolebensmittel

Um Pestizidrückstände im Essen zu vermeiden, sollten Sie bei ihrem Einkauf zu Lebensmittel aus ökologichem Anbau greifen. Im Ökolandbau ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden verboten. Damit tun Sie nicht nur ihrer Gesundheit etwas Gutes, sondern leisten auch aktiven Umweltschutz. Denn Pestizide belasten auch unsere Böden und Gewässer sowie die Artenvielfalt.

Das Umweltinstitut setzt sich seit vielen Jahren für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion ohne Pestizide ein. Gemeinsam mit anderen Organisationen haben wir die Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" initiiert. Wir fordern einen EU-weiten Ausstieg aus der Anwendung chemisch-synthetischer Pestizide und Unterstützung für die BäuerInnen bei der Umstellung auf eine gesunde, kleinbäuerliche Landwirtschaft.

Unterstützen Sie unseren Kampf für eine ökologische Landwirtschaft und nehmen Sie an unserer Europäischen Bürgerinitiative teil!

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