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Neue Studie belegt globales Insektensterben

Pixabay, ajcespedes, Hummel, Tomate, Blüte

© ajcespedes / pixabay.com

(12.02.2019) Das Insektensterben betrifft nicht nur in Deutschland, sondern ist ein weltweites Problem: Wenn sich nicht bald etwas ändert, könnten Insekten schon in 100 Jahren ausgestorben sein. Zu diesen erschreckenden Schlüssen kommt eine neue Studie.

Demnach nimmt die Insektenmasse mit 2,5 Prozent pro Jahr in rasanten Tempo ab. 40 Prozent der Insektenarten sind weltweit rückläufig, ein Drittel der Arten ist sogar vom Aussterben bedroht. Die AutorInnen der Studie warnen davor, dass Insekten innerhalb eines Jahrhunderts verschwunden sind, wenn sich nichts ändert. Als Grund für den dramatischen Insektenrückgang haben die ForscherInnen mehrere Ursachen ausgemacht: Hauptverantwortlich ist der Verlust von Lebensraum durch intensive Landwirtschaft und den Bau von Siedlungen und Straßen. Als zweitwichtigste Ursache führen die WissenschaftlerInnen den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln an. Darüber hinaus leiden die Tiere unter eingeschleppten Parasiten und invasiven Arten, und gerade bei Insekten, die in tropischen Gebieten leben, trägt auch der Klimawandel zum Artensterben bei.

Betroffen sind dabei sowohl landlebende Insekten als auch Tiere, deren Lebensraum das Wasser ist. Besonders bedroht sind Schmetterlinge, Käfer, Hautflügler, wie etwa Honig- und Wildbienen, Ameisen und Wespen.  Bei den wasserlebenden Insekten wurden große Verluste vor allem bei Libellen, Steinfliegen, Köcherfliegen und Eintagsfliegen festgestellt.

Katastrophale Folgen auch für den Menschen

Der Hauptautor der Studie, Francisco Sánchez-Bayo, warnt davor, dass das Artensterben katastrophale Folgen für das Ökosystem Erde und das Überleben der Menschheit habe, wenn es nicht möglichst schnell aufgehalten wird. Insekten sind die artenreichste Tierklasse überhaupt und bilden die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere wie Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien. Aber auch für den Menschen sind sie von enormer Bedeutung: Sie sind an der Bestäubung einer Vielzahl an Pflanzen beteiligt, die der menschlichen Ernährung dienen. Ohne sie ist unsere Ernährungssicherheit gefährdet.

Eine Agrarwende hin zu einer umwelt- und gesundheitsverträglichen Landwirtschaft ist schon lange überfällig. Auch der Hauptautor der Studie kommt zu dem Schluss, dass wir die Art der Lebensmittelproduktion ändern müssen. Es fehlt schon längst nicht mehr an Erkenntnissen, was die Ursachen für das Artensterben und insbesondere das Insektensterben sind. Woran es fehlt, ist der politische Wille, das Artensterben aufzuhalten.

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