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100 Mal höhere Pestizidrückstände in konventionellem Obst

Pixabay, Beeren

© Couleur| pixabay.com

(08.08.2019) Aktuelle Lebensmitteltests belegen einmal mehr, dass konventionelles Obst und Gemüse deutlich häufiger und stärker mit Rückständen von Pestiziden belastet ist als biologisch erzeugte Lebensmittel. Dies geht aus dem aktuellen Ökomonitoring des Landes Baden-Württemberg hervor.

Wie in den Vorjahren schnitten ökologisch erzeugtes Obst und Gemüse sowohl bezüglich der Häufigkeit von Rückständen als auch der Rückstandsgehalte an chemisch-synthetisierten Pestiziden mit Abstand besser ab. Konventionelle Lebensmittel wiesen im Durchschnitt bei Frischobst ganze 0,40 und bei Gemüse 0,46 mg/kg an Rückständen auf. Der hohe Gehalt an Pestizid-Rückständen kommt durch die erlaubte Ausbringung der Ackergifte zu Stande. Aus dem Bericht geht hervor, dass Rückstände in den behandelten Kulturen „häufig unvermeidbar sind“. Dies erklärt auch, warum ganze 95 Prozent der konventionellen Frischobstproben mit Rückständen belastet waren. Davon überschritten 88 Prozent den Orientierungswert von 0,01 mg/kg und ganze sieben Prozent hielten den zugelassen Höchstgehalt an Rückständen nicht ein.

Untersucht wurden 2018 insgesamt 355 Proben. Biologisch erzeugtes Obst und Gemüse wies Rückstände von 0,004 und 0,008 mg/kg auf und liegt damit deutlich unter dem Schwellenwert von < 0,01 mg/kg. Im Ökolandbau ist die Ausbringung von chemisch-synthetisierten Pestiziden verboten. Durch Abdrift von benachbarten konventionellen Feldern kann es dennoch zu Einträgen kommen.

Seit 2002 führen die vier Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs in enger Zusammenarbeit mit der Öko-Kontrollbehörde dieses spezielle und einzigartige Monitoring-Programm durch. Insgesamt wurden seit dem Jahr 2002 rund 15.000 ökologische Lebensmittel systematisch auf Rückstände von Pestiziden, gentechnisch veränderte Organismen und Herkunft untersucht. Dabei ist die Beanstandungsquote bei allen frischen Bio-Produkten sehr niedrig und im Laufe der 17 Jahre Ökomonitoring kontinuierlich gesunken.

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