Millionen für das Klima

Klimastreik in München (Foto: Luis Calçada/ Umweltinstitut München)
(25. September 2019) Am 20.9. rief die internationale Klimabewegung „Fridays for Future“ zum 3. Mal zu einem internationalen Großprotest auf – mit durchschlagendem Erfolg. Allein in Deutschland folgten 1,4 Millionen Menschen dem Aufruf, das sind fast zwei Prozent der Gesamtbevölkerung. Weltweit waren es vier Millionen Menschen, die an diesem Tag für konsequenteren Klimaschutz auf die Straße gingen. Die größten Kundgebungen in Deutschland fanden in Berlin (270.000 TeilnehmerInnen), Hamburg (über 70.000 TeilnehmerInnen), Köln (70.000 TeilnehmerInnen) und München (über 60.000 TeilnehmerInnen) statt. Insgesamt beteiligten sich Menschen in über 550 Städten und Gemeinden in Deutschland an dem Protesttag. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen: Der gesellschaftliche Rückhalt für konsequenten Klimaschutz ist immens. Nun muss die Politik liefern.
Am Streiktag wurden die jungen AktivistInnen von vielen Seiten unterstützt. Nicht nur die Scientists for Future, WissenschaftlerInnen, die sich hinter Forderungen der Bewegung gestellt haben, sondern auch ein breites Bündnis aus der Zivilgesellschaft sowie über 2.000 Unternehmen teilten den Aufruf und schlossen sich den Demonstrationen an. Mehrere Firmen gaben ihren MitarbeiterInnnen sogar extra frei, damit diese „klimastreiken“ gehen konnten, ohne arbeitsrechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Andere ArbeitnehmerInnen nutzten eine verlängerte Mittagspause oder einen Urlaubstag, um ihren Wunsch nach echtem Klimaschutz zum Ausdruck zu bringen. Auch Frank Bsirske, zu dieser Zeit noch Vorsitzender von Ver.di, hatte sich im Vorfeld mit den Protesten solidarisiert und zur Teilnahme aufgerufen.
Der Freitag vermittelte ein neues Bild der Bewegung: Längst sind es nicht mehr bloß SchülerInnen und StudentInnen, die für das Klima auf die Straße gehen. Die Demonstrationen zeigen einen Querschnitt durch die ganze Bevölkerung. Junge Familien mit Kindern stehen neben SeniorInnen und ArbeitnehmerInnen. An diesem Tag waren wirklich #AllefürsKlima.
Nicht nur In Deutschland wurden an diesem Tag Rekordzahlen bei den Demonstrationen verzeichnet. Überall auf der Welt wurde für das Klima und den Erhalt unseres Planeten als Lebensraum für den Menschen demonstriert – wir haben ja keinen zweiten. Seinen Anfang nahm der Streiktag am Freitag in Australien, über 300.000 beteiligten sich dort an den Protesten. Dann ging es um die ganze Welt, in Indien, Griechenland, Südafrika, den USA und auf den Philippinen standen Menschen für ihre Zukunft auf der Straße. Trotz des rekordverdächtig großen Interesses der Gesellschaft an mehr Klimaschutz veröffentlichte das Klimakabinett am selben Tag ein absolut unzureichendes Maßnahmenpaket. Will die Bundesregierung den Willen ihrer WählerInnen bewusst ignorieren?
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