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Waffenfähiger Atommüll „made in Garching“

Der Forschungsreaktor München II (rechts) zusammen mit seinem stillgelegten Vorgänger von 1957 (links) (Bild:wikimedia)

Der Forschungsreaktor München II (rechts) zusammen mit seinem stillgelegten Vorgänger von 1957 (links) (Bild:Sgbeer/wikimedia)

(9. August 2018) Der hoch angereicherte – und damit prinzipiell waffentaugliche – Atommüll aus dem Garchinger Forschungsreaktor wird vorerst nicht entschärft. Dabei ist die TU München verpflichtet ein Konditionierungsverfahren zu entwickeln.

Mehr als 300 kg Bombenstoff haben sich in den vergangenen 15 Jahren im Absetzbecken des Garchinger Reaktors angesammelt. Die abgebrannten Brennelemente des Forschungsreaktors FRM II in Garching enthalten hoch angereichertes Uran. Mit einem Anteil an spaltbarem Uran-235 von etwa 87,5 Prozent könnte es für Atomwaffen missbraucht werden

Entschärfung Verschleppt

An der Abreicherung des Atommülls arbeitet die TU München allerdings nicht. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hervor. Mit ihrer Untätigkeit widersetzt sich die TU München der Betriebsgenehmigung des FRM II, die verlangt, dass ein geeignetes Konditionierungsverfahren entwickelt wird.

Spätestens vor der Endlagerung ist die Abreicherung ohnehin notwendig, um eine nukleare Kettenreaktion im Endlager zu verhindern. Das machen zwei vom Nationalen Begleitgremium in Auftrag gegebenen Gutachten deutlich. Doch statt sich rechtzeitig um den Atom-Sondermüll zu kümmern, wollen die Betreiber ihn einfach Mitte 2019 aus Bayern ins Nordrhein-Westfälische Ahaus verfrachten.

Spiel mit der Proliferationsgefahr

Auch die Anlieferung von frischem Uranbrennstoff (Anreicherungsgrad 93%) aus Russland muss beendet werden. Derzeit laufen Gespräche zur Umrüstung des FRM II auf niedriger angereichertes Uran zwischen Bund und Bayern, denn die Umrüstungsfrist läuft dieses Jahr aus.

Produktion, Transport und Lagerung von hoch angereichertem Uran für den Garchinger Forschungsreaktor erhöhen die Gefahr nuklearen Terrors.
Deswegen fordern wir von der bayerischen Staatsregierung und der Bundesregierung, dass sie die TU München in die Pflicht nehmen.
Die TU München muss den Atommüll angemessen sichern und vor Ort konditionieren, sowie den Reaktor sofort auf niedriger angereichertes Uran umrüsten.

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