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1200 Organisationen fordern Fracking-Verbot

(6. November 2015) Es ist ein starkes Zeichen: Mehr als 1200 Organisationen weltweit fordern die Regierungen ihrer Länder im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz in einem offenen Brief auf, Fracking gesetzlich zu verbieten. Die Regierungschefs sollen sich nicht darauf beschränken, Ziele zur Minderung der CO2-Emissionen festzulegen. Sie müssen sich ebenfalls, so fordern die Organisationen aus aller Welt, zur wissenschaftlich erwiesenen Notwendigkeit, einen Großteil der fossilen Energieressourcen ungenutzt unter der Erde zu lassen, positionieren.

Diese Woche beginnt der „Global Frackdown to Paris“

Gemeinsam mit anderen deutschen Umweltorganisationen wie dem BUND, NABU, Campact und Robin Wood und Bürgerinitiativen hat das Umweltinstitut den internationalen Aufruf diese Woche zum Start des „Global Frackdown to Paris“ an die Abgeordneten der Großen Koalition versandt. Wenige Wochen vor der Klimakonferenz wollen wir damit deutlich machen: Fracking und Klimaschutz gehen nicht zusammen.

Erdgas mag in der Verstromung weniger klimaschädlich sein als Kohlekraft. Doch wenn über immer umweltschädlichere und energieintensivere Techniken wie Fracking immer mehr Lagerstätten ausgebeutet werden, die vorher gar nicht wirtschaftlich erschlossen werden konnten, dann bremst das die Energiewende und verlängert das fossile Zeitalter. Und was von der Lobby oft unterschlagen wird: Durch Lecks an Bohrstellen und Pipelines entweicht mehr Methan als man bisher dachte. Methan ist jedoch ein noch wesentlich klimaschädlicheres Gas als Kohlendioxid. Über einen Zeitraum von 20 Jahren bindet Methan Hitze 87 Mal stärker als CO2.

Deutschland: Vorreiter im Klimaschutz?

Die Bundesregierung möchte Deutschland gerne als „Vorreiter im Klimaschutz“ in Paris präsentieren. Da passt es aber gar nicht, dass sie Anfang April ein Gesetz im Kabinett beschlossen hat, das Fracking in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Sogar innerhalb der Großen Koalition ist das Fracking-Gesetzespaket höchst umstritten. Wegen des großen Widerstands innerhalb von Union und SPD musste die Abstimmung im Bundestag Anfang Juli kurzfristig abgesagt werden. Nach der Sommerpause sollte es erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden, doch bis jetzt ist es noch nicht zu einer Einigung gekommen. Wir fordern die Abgeordneten deshalb erneut auf: Gerade jetzt könnte der Beschluss eines Verzichts auf die Ausbeutung von Öl- und Gasreserven mit Hilfe von Fracking ein wichtiges Signal an die Weltklimakonferenz senden.

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